Wissen und dessen Organisation in Ikorbo

Wissen wird in Ikorbo als 'kommunizierbarer Sachzusammehang ohne absoluten Wahrheitsanspruch' betrachtet.

Zuerst entwickelten Christoph Niestrat und Carsten Logemann ein Konzept der Wissens-Vernetzung basierend auf Ideen und den Möglichkeiten der Informations-Technologie. Im Rahmen seines Praktikums kam Carsten Logemann auf die Idee einer elementaren Wissens-Vernetzung, die sich nicht nur auf Schlüssel-Wörter bezieht, sondern alle Zeichen einer sprachlich erfassbaren Kommunikation. Diese Idee ist vor allem ein Problem-Lösungs-Konzept bezüglich der Mehrdeutigkeit von Sprache, die jenseits eindeutiger Definitionen immer zu Missverständnissen führen kann. Die Eindeutigkeit bestimmter Ideen war schon im früheren Ikorbo-Konzept enthalten. Es fehlte noch die Verknüpfung von Zeichen (Grammatik), die ebenso missverständlich sein kann, wie die Wortzeichen selbst. Im Rahmen der Diplomarbeit "Wissensorganisation mittels Bedeutungsreferenzen und Beziehungsformeln" ist diese Problematik grundsätzlich gelöst worden. Auf der Publikations-Seite der Diplomarbeit (http://embia.org/liath/liber/scio/) befindet sich eine kurze Zusammenfassung dieses elementaren Konzeptes der Wissensorganisation sowie ein Download-Link zu einer PDF-Version.

Die folgenden Absätze über "natürliche und künstliche Sprache" drehen sich auch um das Konzept, das in der Diplomarbeit ausführlich vor allem bezüglich der untersten Zeichenebene ausdifferenziert wird.

Natürliche und künstliche Sprache

Eine natürliche Sprache ist eine lebendige Sprache, die sich relativ ungeordnet entwickelt. Die Verwendung natürlicher Sprache in der Wissensorganisation des Kommunikations-Systems hat sich als unpraktisch heraus gestellt mangels Kompatibilität zwischen Menschen aus unterschiedlichen kulturellen Zusammenhängen. In einer textbasierten Kommunikation, die vorerst im Vordergrund steht, ist 'kultureller Kontext' eine treffende Bezeichnung. Für Übersetzungen, die auch mit EDV-Unterstützung erfolgen kann, ist das Konzept der Ideen-Vernetzung an sich schon ein hilfreicher Ansatz. Wenn ein Wort mit einem 'Verweis' zu einer Ideen-Beschreibung versehen wird, dann kann dieses auch als Bedeutungs-Referenz dieses Wortes verstanden werden. Außerdem wird der Ordner der Idee alle eventuellen Sprach-Versionen einer Ideen-Beschreibung enthalten. Dazu kommt aber, daß nicht nur Worte, sondern ganze Aussagen mißverständlich sein können. Um dieses Problem der nicht-eindeutigen-Aussagen zu lösen ist eine Struktur notwendig, die insgesamt die Sprache künstlich in eine Form bringt. In diesem Sinne läßt sich der direkte Umgang mit Sprache zur Erstellung von Dokumenten im Kommunikations-System bezüglich der Datenstruktur und der Datenverarbeitung betrachten. Die notwendige Datenstruktur zur Organisation von Wissen auf unterster Text-Ebene ist inzwischen geschaffen.

Die Datenverarbeitung erfordert für sich genommen schon eine Auseinandersetzung mit künstlichen Sprachen, da auch Programmiersprachen künstlich sind. Durch Software-Unterstützung soll natürliche Sprache in die künstliche Sprache des Kommunikations-Systems übersetzt werden.


Carsten Logemann

Letzte Änderung: 17.6.2007